Ölpreisschock
Mit seinem neuen Porsche Design Chronograph 1 – 50 Jahre 911 Turbo Edition erinnert die Uhrenmarke an den runden Geburtstag des legendären Porsche 911 Turbo. Daher heißt es zurückblicken ins Jahr 1974. Damals war es keineswegs normal, dass der französische Präsident beim Pariser Automobilsalon eine Rede hielt. Aber Valéry Giscard d’Estaing, der kurz zuvor das hohe Amt übernommen hatte, bestätigte die Ausnahme von der Regel.
Am 4. Oktober 1974 betonte er zur Eröffnung des 61. Salons, „in diesem Jahr sei es aufgrund der Situation, wegen der Sorgen des Automobilsektors gut, dass der Präsident zu Ihnen spricht.“ Die Nöte der Autoindustrie waren in der Tat begründet. 1973 hatten Truppen aus Ägypten und Syrien ausgerechnet am 6. Oktober, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur Israel angegriffen. Weil der Westen Unterstützung mit Waffen leistete, drohten die arabischen Förderstaaten mit drastischer Reduktion der Rohöl-Lieferungen.
Infolgedessen kletterte der Ölpreis am 17. Oktober tatsächlich um etwa 70 Prozent von rund drei auf fünf US-Dollar pro Barrel. Im Verlauf des Jahres erreichte er eine nie erwartete Höhe von mehr als zwölf US-Dollar. Diese Entwicklung führte zur ersten Ölpreiskrise.
Als direkte Reaktion erließ der Deutsche Bundestag ein Energiesicherungsgesetz. Dieses hatte ab dem 25. November vier autofreie Sonntage sowie auf Autobahnen eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 Stundenkilometern zur Folge. Auf Landstraßen durften nur noch 80 km/h gefahren werden. Diese drastischen Maßnahmen sollten fossile Energie sparen und der Bevölkerung den Ernst der Lage vor Augen führen. 1974 kosteten die deutschen Ölimporte rund 17 Milliarden DM mehr als im Vorjahr. Die massiv gestiegenen Energiekosten verstärkten die ohnehin vorhandene Wirtschaftskrise. Sie bewirkten einen deutlichen Anstieg der Sozialausgaben, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und viele Firmeninsolvenzen.
Uhr und Auto
Die Schweizer Uhrenindustrie exportierte 1974 bemerkenswerte 11.653.514 Fertiguhren und Werke mit automatischem Aufzug. Danach ging es infolge der Quarzrevolution bergab mit der Mechanik. Selbst das 1973 lancierte Kaliber Valjoux 7750, welches Orfina im schwarzen, von Ferdinand A. Porsche designten Armbandchronographen verbaute, tat sich schwer, am Markt Fuß zu fassen. Die Zeichen standen also auch in der Uhrenindustrie auf Sturm. Zunehmend beeinträchtigte neben der Elektronik auch ein hoher Kurs des Schweizerfranken die Geschäfte.
Zurück nach Paris, wo der Messestand der deutschen Sportwagenschmiede Porsche am ersten Tag des Autosalons wegen des immensen Andrangs der Premierengäste fast geschlossen werden musste. Alle wollten den aus Zuffenhausen angereisten Superstar aus der Nähe begutachten. Er hieß 911, war gut zehn Jahre zuvor ebenfalls von Ferdinand A. Porsche gestaltet worden, und trug den Beinamen Turbo.
Als untrügliches Kennzeichen des Newcomers entwuchs dessen Heck ein markantes Bürzel. Vielen Besuchern war gar nicht bewusst, dass sie an der Seine eine technische Innovation erlebten. Der Porsche 911 Turbo verkörperte des aufgeladenen Motors einen neuen Maßstab. Auf 260 PS pushte der Abgasturbolader KKK3 die Leistung des Boxers mit sechs Zylindern und drei Liter Hubraum.
Selbige reichte, um den Boliden in weniger als sechs Sekunden von null auf Tempo 100 zu beschleunigen. Natürlich konnte man sagen, dass dieses Auto nicht zu dem passte, was gerade in der von besagter Ölkrise malträtierten Welt passte. Aber die Entwicklung des Motors hatte lange vor 1973 begonnen. Nun war das rassige Ensemble endlich fertig. Und es wartete darauf, Porschefans in aller Welt zu begeistern.
Der Blick in die Preisliste zeigte, dass man ab 65 800 Mark zum Kreis der stolzen Eigentümer gehören konnte. Das waren 50 Prozent mehr, als der klassische 911 Carrera kostete. Prinzessin Antoinette zu Fürstenberg, Fußballstar Uli Hoeneß und der prominente Dirigent Herbert von Karajan hielt das nicht davon ab, schnell einen Kaufvertrag zu unterzeichnen. Übrigens hatten sich die Verantwortlichen im Hause Porsche völlig verschätzt. Ihre Planungen zielten auf eine Kleinserie von eintausend 911 Turbo. Aber diese Zahl mussten sie rasch nachbessern, denn allein in den ersten drei Modelljahren fanden 2.876 dieser Fahrzeuge zu sehnsüchtig wartenden Kunden.
Wie viele davon auch ein Exemplar des ab 1973 an den Fachhandel gelieferten Porsche Design Chronographen am Handgelenk trugen, ist nicht überliefert. Aber vermutlich dürften es schon einige gewesen sein, denn der Stopper mit schwarzem Outfit schlug damals ebenfalls so hohe Wellen, dass sich Mario Andretti, Emerson Fittipaldi, Ronnie Peterson, Clay Regazzoni und Carlos Reutemann spontan dafür begeisterten. Was den weltbekannten Formel-1-Größen recht war, erachteten hedonistische und uhr-affine Porschefahrer verständlicherweise nur als billig.
Porsche Design Chronograph 1 – 50 Jahre 911 Turbo
Exakt 50 Jahre ist es nun her, dass der 911 Turbo in Paris auf einer kleinen Bühne stand und Messebesucher aus aller Herren Länder in seinen Bann zog. Wer will Porsche da ein faszinierendes Jubiläumsmodell mit vier Rädern verdenken. Das Uhren-Departement von Porsche Design begleitet den Launch mit 500 speziell gestalteten Exemplaren des legendären Chronograph 1.
Jeder Chronograph 1 – 50 Jahre 911 Turbo Edition besitzt charakteristische Designelemente des Porsche 911 Turbo von 1974. Nachdem die Zeit weder beim Auto noch bei der Uhr stehengeblieben ist und Leichtbau die Szene regiert, verfügt der ikonographische Zeit-Bolide über ein belastbares Titangehäuse mit kratzfester schwarzer Titancarbid-Beschichtung.
Beinahe unverzichtbar ist heutzutage ein Sichtboden. In diesem Fall besitzt er ein siebenfach entspiegeltes Saphirglas. Neben der individuellen Limitierungsnummer (XXX/500) trägt er den überlieferten Turbo-Schriftzug. Einen würdigen Rahmen bilden die beiden Jahreszahlen 1974 und 2024. Der Schriftzug und die Limitierungsnummer finden sich auch als Gravur auf jener Plakette, welche der exklusiven Limited Edition Box beiliegt.
Natürlich weckt der auf beste Ablesbarkeit getrimmte Instrumentenlook des Zifferblatts und der davor rotierenden sechs Zeiger Erinnerungen an Drehzahlmesser und Tachometer des 911 Turbo.
Wie es sich gehört, ist die Länge der Zeiger des Chronograph 1 – 50 Jahre Porsche 911 Turbo exakt auf die Indexierung abgestimmt. Kenner werden ferner bemerken, dass die drei Zeit-Zeiger weiß und die drei zur Chrono-Funktion gehörenden Zeiger in Rot gehalten sind. Das vermeidet Missverständnisse vor allem dann, wenn es im Leben heiß hergeht.
Auf dieses Ensemble schaut man ebenfalls durch siebenfach entspiegeltes Saphirglas. Die für das Dashboard des bahnbrechenden Turbo verwendete Typographie nutzte Porsche Design für das Wort Flyback im Feld des 12-Stunden-Zählers bei “6”.
Zeit-Motor
Durch die dem Automatikkaliber WERK 01.240 eigene Temposchaltung lässt sich der Chronograph aus dem Lauf heraus stoppen und unmittelbar neu starten. Von selbst verstehen mag sich das Vorhandensein einer Tachymeterskala zum unkomplizierten Ermitteln von Durchschnittsgeschwindigkeiten über einen Kilometer oder eine Meile hinweg.
Bevor das mit vier Hertz Unruhfrequenz agierende Uhrwerk mit selbst einstellbarer Wochentagsanzeige in englischer oder deutscher Sprache durch einen Rotor komplettiert und ins Gehäuse eingebaut wird, muss es seine Präzision bei der Schweizer Chronometer-Prüfstelle COSC unter Beweis stellen. Die Schwungmasse in Gestalt der wahrhaft legendären und gleichfalls von Ferdinand A. Porsche beeinflussten Fuchsfelge stellt den engsten Bezug zum 911 Turbo dar.
Damals erfolgte deren Herstellung aus einem Stück Aluminium. Eine fast schon logische Angelegenheit ist das Porsche-Wappen im Zentrum des Aufzugsrotors. Turbo-Enthusiasten rund um den Globus können die 40,8 Millimeter große, 15,5 Millimeter hohe und dynamisch bis zu zehn bar wasserdichte Armbanduhr bei Porsche Design ab sofort im Webshop oder in einem der Läden für 10.950 Euro erwerben.
Fürs Geld gibt es bei der Porsche Design Chronograph 1 – 50 Jahre Porsche 911 Turbo Edition zwei Armbänder, die sich ganz problemlos selbst austauschen lassen. Aus Titan (mehr über Uhren mit einem Gehäuse aus Titan finden Sie hier zu lesen) besteht das schwarze Gliederband. Hinzu gesellt sich ein beigefarbenes Textillederband mit schwarzem Klettverschluss und schwarzen Schlaufen. Dem Teppich des Turbo-Interieurs ist das weiche und schwarze Velcro nachempfunden. Die Farbwahl des Bandes versteht sich als Hommage an die Lackfarbe Beigegraumetallic und das Vollleder-Interieur des ersten 911 Turbo. Auf diese Weise lebt die Vergangenheit am Handgelenk weiter.
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