Seiko Prospex 1965 Heritage Divers SPB451, SPB453 und SPB455: Evolution ist angesagt

Natürlich gibt es eine ganze Reihe von interessanten und wichtigen Seiko Taucheruhren. Als da etwa wären die Seiko Hi-Beat Diver’s 300M von 1968, die Seiko 62MAS 150M von 1965 oder die Seiko Professional Diver’s 600M von 1975. Manche Modelle wurden sogar so populär, dass sie mit ihren Spitznamen bekannt wurden, wie etwa die Seiko Turtle, Tuna oder Samurai.

Mit der Lancierung der 3 neuen Seiko Prospex 1965 Heritage Divers SPB451, SPB453 und SPB455 Uhren zeigt Seiko jedoch, dass letztlich alle Modelle auf das Modell Seiko 62MAS von 1965 zurückgehen, der ersten japanischen Taucheruhr mit einer Wasserdichtigkeit von 150 Meter. MAS steht übrigens für AutomaticSelfdater und 62 für die Kaliber-Gruppe, mit der Seikos seine erste Taucheruhr einst ausstattete. Die Bezeichnung Prospecs wiederum entstand erst später mit dem Taucheruhrenmodell von 1967, das sich Pro-Specs, „professionel specifications“, also professioneller Leistungswerte rühmte.

Was die Ausstattung der sich in ihrem Design auf das Modell von 1965 beziehenden Prospex 1965 Heritage Divers mit den Referenznummer SPB451, SPB453 und SPB455 betrifft, könnte man es aber auch schlicht auf die Erfordernisse einer modernen Taucheruhr des Jahres 2024 eindampfen: Unter Wasser, Wasserdichtigkeit und Funktionalität – über Wasser, tragbare Größe und sportliche Attraktivität.

Alt versus Neu

Nun ist es so, dass der Oscar Wild zugeschriebene Satz, dass das Bessere, des Guten Feind ist, in Japan als schlichtes literarisches Bonmot aufgefasst wird. Vielmehr spielt „Kaizen“ als Leitgedanke eines ständigen Wandels und einer stetigen Verbesserung in der japanischen Produktphilosophie eine große Rolle. Im Falle von Seiko gilt dies insofern ganz besonders, als Seiko sich mit vielen Modellen zusehends in höheren Preissegmenten positioniert und man sich zusehends als Alternative zu konkurrierenden Marken wie etwa Doxa, Tudor oder Oris positioniert.
Entsprechend hat Seiko die Neulancierung der 3 neuen Modelle Prospex 1965 Heritage Divers SPB451, SPB453 und SPB455 dazu genutzt, mit Verbesserungen und neuen Details zu zeigen, welch zusätzliches Potential die Prospex Heritag Linie bietet.

Seiko Prospex 1965 Heritage Divers

Welche optisch nicht gravierenden, aber technisch interessanten Veränderungen die 3 Referenzen SPB451, SPB453 und SPB455 zu bieten haben, zeigt sich am ehesten im direkten Vergleich der bereits lancierten Referenz SPB143 mit der neuen Seiko SPB453.

Optisch relevant ist zunächst die veränderte Größe und Höhe des 2024er-Modells. Denn obwohl die Gehäusegröße lediglich um 0,5 mm auf nun 40 mm, bzw. die Bauhöhe von 13,2 mm auf 13 mm Bauhöhe reduziert wurde, wirkt sowohl die Referenz SPB453 als auch die beiden Schwestermodelle deutlich kleiner und kompakter.
Dazu tragen nicht nur die reduzierten Bandanstöße, sondern auch die leicht in das Gehäuse eingelassene und damit stärker gegen Stöße geschützte, verschraubte Krone bei 3 Uhr bei. Eine deutliche Überarbeitung wurde auch dem Armband zuteil, das über kürzere Glieder und eine kleinere, kompakte Faltschließe verfügt und so den Tragekomfort deutlich verbessert.

Für eine ansprechende Optik des verschlankten Gehäuses sorgen die teils gebürsteten, teils polierten Oberflächen des Edelstahlgehäuses. Dieses verfügt zudem über ein Hard Coating, also eine gehärtete Oberflächenbeschichtung, die das Gehäuse vor Kratzern schützt. Einen guten Schutz bietet auch das hochtransparente, gewölbte Saphirglas mit seiner innenseitigen Antireflexionsbeschichtung.

Die Zifferblätter der drei Seiko Prospex 1965 Modelle in den Farben Schwarz, Grau und Blau sowie die mit LumiBrite Leuchmasse versehenen Indexe und Zeiger unterscheiden sich ebenfalls. Die gravierendste Änderung betrifft die Platzierung des kleinen, runden Datumsfensters. Es befindet sich nur zwischen 4 und 5 Uhr. Trotz des tiefer angebrachten Datumfensters zeigt sich bei 6 Uhr unverändert das Prospex Logo, der Hinweis auf das automatische Werk, die Gangreserve von knapp 3 Tagen, sowie die maximale Wasserdichtigkeit.

Womit wir bei der wohl wichtigsten Verbesserungen der Referenzen SPB451, SPB453 und SPB455 der Prospex 1965 Heritage Linie wären – der Wasserdichtigkeit. Denn, obwohl das Gehäuse verschlankt wurde, konnte Seiko dank einer neu konstruierten Gehäusearchitektur die ausgewiesene Wasserdichtigkeit von 200 Meter auf 300 Meter Wassertiefe erhöhen.

Zusammen mit der Veränderung des Zifferblatts erfüllen die drei Modelle der Seiko Prospex 1965 Heritage Divers somit die ISO-Vorgaben für Taucheruhren. Dazu gehört auch die nur einseitig drehbare Aluminium-Lünette mit ihrer lasergravierten Tauchskala und den weiß-, bzw. bei der Sonderedition SPB 455 goldfarben lackierten Zahlen.

Angetrieben werden die neuen Heritage 1965 Diver’s Modelle von dem unter einem stählernen Gehäuseboden verborgenen hauseigenen Kaliber 6R55. Dieses bei 21.600 Halbschwingungen, also 3 Hz arbeitende automatisch Uhrwerk mit seinen 24 Lagersteinen und Sekundenstopp verfügt über eine verbesserte Gangreserve von bis zu 72 Stunden, lässt sich im Bedarfsfall jedoch auch schnell von Hand aufziehen.

Seiko Prospex 1965 Heritage Divers

Alle drei Seiko Referenzen SPB451, SPB453 und SPB455 der Prospex 1965 Heritage Divers Linie von Seiko werden ab Werk mit dem neuen, kompakteren dreigliedrigen Stahlarmband ausgeliefert. Wer sich für das unlimitiert erhältlich Jubiläumsmodell SPB455 entscheidet, erhält zusätzlich ein geflochtenes Natoband, dess Geflecht aus recyceltem Kunstoff hergestellt wurde. Bekanntlich ist Seiko ja bei verschiedenen Meeresschutzaktionen engagiert.

Trotz der substanziellen Verbesserung der Prospex 1065 Heritage Divers Modelle hat Seiko die Preise nur moderat angehoben. So kostet die blaue Seiko SPB451 und die schwarze Seiko SPB453 jeweils 1.400 Euro. Für das anthrazit-goldfarbene Sondermodell Seiko SPB455 mit zweitem Armband sind 1.600 Euro zu entrichten. Vorgestellt wurden die Uhren erstmals bereits vor wenigen Wochen. Ab Juni 2024 sind die Uhren erstmals im Fachhandel und im Seiko Onlinestore erhältlich.